Unter der Leitung von Heiko Schamberger und Karin Feist bot die Judoabteilung der DJK Würzburg einen Anfängerkurs für Kinder und Jugendliche im Ju Jutsu an. 12 junge Sportler, die teilweise noch nie etwas mit dem Budo Sport zu tun gehabt haben, konnten sich in 6 Trainingseinheiten in spielerischer Form damit vertraut machen.
Das Training sollte helfen, verschiedene Ausrichtungen von Kampfkünsten kennen zu lernen und eine eigene persönliche Neigung zu entwickeln. So erlernten sie z. B. Techniken, die sie auf eine spätere individuelle Praxis vorbereiten. Weiterhin wurden allgemein motorische, technische und physische Fähigkeiten geschult.
Schon bei den Aufwärmübungen wurde klar, dies werden auch schweißtreibende Trainingseinheiten. Zwei Gruppen wurden eingeteilt und diese mussten versuchen, Gymnastikbälle in die gegnerische „Höhle“ zu bringen. Bei diesem Bärenkampf war sowohl die Taktik, als auch der Teamgeist gefordert. Beim anschließendem Krebskampf konnten sich die Teilnehmer, im Krebsgang auf Händen und Füßen kriechend, gegenseitig aus dem Gleichgewicht bringen.
Im Praxisteil folgte nun u.a. das Erlernen einer universellen Fallschule, einige Würfe aus dem Judo- u. Ju-Jutsu Sport, sowie das Vertrautmachen mit einigen Grund-Schlägen und Techniken zur Selbstverteidigung. Besonderen Wert legte Trainer Heiko Schamberger hier auf die Verteidigung am Boden (z. B. der Befreiung aus der Unterlage). Immer wieder zeigte er den Kindern, wie sie sich aus einer fast aussichtslosen Situation am Boden befreien können. Geradezu spielend leicht und elegant drehte und wendete er sich am Boden und stand plötzlich wieder auf den Beinen. Das gerade hinter der Leichtigkeit der Ausführung sehr viel Training und Technik steckt, wurde beim eigenen Üben klar. „Das sieht so einfach aus – und ist doch so schwer!“ Jahrelanges Training steckt hinter der Perfektion der Technik, denn Schnelllebigkeit gibt es in den Kampfkünsten nicht. Nur das kontinuierliche, zielgerichtete und konsequente Training bringt einen weiter. „ Da steckt sehr viel körperliches Training dahinter“, so Heiko Schamberger weiter.
Und natürlich gibt es auch viele kampfkunstorientierte Spiele! Neben einigen Einheiten im Bodenrandori (Bodenkampf) konnten sich die jungen Kampfsportler gegen einen zuschlagenden Gegner behaupten. Ziel der Übungen war, die Kraft des gegnerischen Angriffs abzuleiten und den Gegner mit derselben Kraft vorübergehend angriffsunfähig zu machen. Selbstverständlich wurden hier im Anfängergrad alle Angriffe vorher festgelegt und stilisiert ausgeführt damit niemand sich verletzen konnte. Karin Feist war vom Niveau der Teilnehmer sehr angetan. „Ich bin beeindruckt, wie konzentriert und ernsthaft die Kinder hier trainiert haben“, so Karin Feist weiter.
Das bei aller Ernsthaftigkeit auch der Spaß nicht zu kurz kam, dafür sorgten die Trainer mit dem „Oma, Tiger, Samurai“ Spiel. Der Samurai schlägt den Löwen, der Löwe die Oma, die Oma den Samurai. Der Samurai schwingt sein Schwert und schreit “haijia”, der Löwe schwingt beide Tatzen und brüllt und die Oma stützt sich auf ihren Gehstock und seufzt. Zwei Mannschaften wählten pro Runde heimlich, welche Figur sie spielen wollen und stellen sich dann jeweils in einer Reihe gegenüber auf. Auf ein Zeichen von den Trainern spielte jeder der Gruppe die gewählte Figur nach. Zum Abschluss der Trainingseinheiten war das jedes mal eine riesen Gaudi für alle.
Die Judoabteilung der DJK Würzburg dankt Heiko Schamberger nochmals für seine Einsatzbereitschaft und würde sich freuen, wenn er auch im nächsten Jahr diesen Lehrgang für alle kampfsportbegeisterten Kinder anbieten würde.
Text & Bilder: Holger Priebsch